MittellandIm Gäupark wird immer mehr geklaut

Im Gäupark wird immer mehr geklaut

Egerkingen
Die aktuellen Zahlen der Polizei sprechen eine klare Sprache: Die Anzahl der Diebstähle hat im Gäupark zugenommen. Die Gemeindepräsidentin fordert Massnahmen.
Publiziert am Do 18. Apr. 2024 11:04 Uhr
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Egerkingen ist eine der kriminellsten Gemeinden im Kanton Solothurn. Das zeigen die aktuellen Zahlen der Kantonspolizei. Nur Solothurn und Olten verzeichnen 2023 gemessen an der Einwohnerzahl mehr Delikte als Egerkingen. Ein Grund dafür seien die vielen Diebstähle im Gäupark, berichtet die Solothurner Zeitung.

Im Gäupark sind rund 60 Geschäfte und vier Restaurants untergebracht. An guten Tagen besuchen bis zu 10'000 Personen das Einkaufzentrum. Gegenüber der Zeitung spricht eine Filialleiterin von Polizei-Einsätzen, bei denen auch mal jemand abgeführt werde. Eine weitere Angestellte spricht von Jugendbanden, aber auch von Pensionierten, die beim Stehlen erwischt werden.

Das sagt die Gemeindepräsidentin

Im Kanton Solothurn haben vor allem Diebstähle und Einbrüche von jungen Nordafrikanern zugenommen. Das ist auch im Gäupark nicht anders. Die Egerkinger Gemeindepräsidentin Johanna Bartholdi sagt dazu in der Zeitung: «Ich will nicht behaupten, dass alle Ladendiebstähle von jenen Asylsuchenden vorgenommen werden, die in den umliegenden Zentren untergebracht sind». Sie vermute eher, dass es sich um Kriminaltourismus handle. «Der Kanton Solothurn und das Gäu sind ÖV-mässig gut erschlossen. Man ist schnell hier und wieder weg, in einem anderen Kanton oder im Ausland», sagt Bartholdi.

Das sagt die Polizei

Die günstige Verkehrslage an der Autobahn habe erfahrungsgemäss einen Einfluss auf die Anzahl Diebstähle, bestätigt die Kantonspolizei Solothurn, wie auch die technischen und personellen Sicherungsmassnahmen. Die Diebstähle werden laut Polizei aber nicht nur von Asylsuchenden begangen, sondern auch von Schweizern und n ausländischen Staatsangehörigen. Wenn Asylsuchende etwas stehlen, dann seien das eher Güter des täglichen Bedarfs im Wert von unter 300 Franken, bei Kriminaltouristen aus dem Ausland seien es andere Güter mit einem tendenziell höheren Wert.

Braucht es Anpassungen im Rechtssystem?

Ein Problem seien die geringen Konsequenzen bei Diebstahl: «Ladendiebstähle oder Einbrüche gelten als einfache Delikte. Es braucht mehrere Anzeigen, um jemanden zu verurteilen», so die Gemeindepräsidentin von Egerkingen. Die Polizei könne also nichts tun, sei machtlos, das Rechtssystem kaputt. Sie fordert deshalb in einem Vorstoss an die Solothurner Regierung mehr Handlungsspielraum für Polizei und Staatanwaltschaft.

(SZ/dl)

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